Alterszentrum Ins
Bereits im Jahr 2015 wurde das Alterszentrum Ins rück- und umgebaut. Dabei wurden Massnahmen zur Erdbebenertüchtigung auf allen Stöcken, Anbau von Balkonen auf jedem Stock und zum Teil Umbau der allgemeinen Wohnräume auf jedem Stock umgesetzt. Im August 2015 war Eröffnung des umgebauten Alterszentrums mit einem Mehrangebot von sieben Betten.
Dabei stellt das Alterszentrum Ins mit der Alterssiedlung 33 Wohnungsangebote (1.5- bis 3-Zimmer-Wohnungen) zur Verfügung. Mit der Aufstockung um 9 neue Wohnungen und der Komplettsanierung der bestehenden Logis im Jahre 2017 besteht ein attraktives Angebot an modernen, alterskonformen Wohnungen, allesamt mit Balkonen oder Terrassenvorplätzen. Ergänzt mit einem äusserst vielfältigen Dienstleistungsangebot, welches bei Bedarf in Anspruch genommen werden kann, soll ein möglichst langes, autonomes Verbleiben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden.
Um wenig Gewicht auf die bestehende Bausubstanz aufzubringen, kam eine Ausführung in Holzbauweise sehr gut in Frage. Auch in Bezug auf den Brandschutz war die Holzbaulösung ohne weiteres ausführbar, da es sich beim Gebäude lediglich um ein Wohngebäude handelt, nicht wie im restlichen Alterszentrum um einen Beherbergungsbetrieb ⌊a⌋. Hier lägen die Anforderungen höher, da ohne Löschanlagenkonzept lediglich Bauteile mit Feuerwiderstand der RF 1 (nicht brennbar) eingebaut werden dürften. Das hiesse bei Holzbauweise, die Bauteile müssten gekapselt ausgeführt werden.
Erhöhte Anforderungen ergaben sich jedoch an den Schallschutz. Dieser wurde mit Hilfe zwei-schaliger Wohnungstrennwände in Trockenbauweise eingehalten. Dabei wurden die Dachelemente auch jeweils mit Doppelträger über den Wohnungstrennwänden getrennt ausgebildet. Dies hatte sowohl statische, als auch schalltechnische Vorteile.
Die Balkone und der Laubengang wurden mittels Stahlkonstruktionen, welche von der Bauherrschaft gewünscht wurden auf die bestehenden Balkone aufgesetzt.
Für die Erdbebensicherheit wurden die Liftschächte über alle Geschosse neu in Stahlbeton errichtet. Die Holzkonstruktion der Aufstockung wurde unabhängig vom Massivbau betrachtet, da sich bedingt durch die geringere Masse ein unterschiedliches Schwingungsverhalten im Erdbebenfall einstellt. Im Bereich des massiven Liftschachts wurde daher auch eine Dilatationsfuge > 40 mm eingeplant, so dass der Pounding Effect vermieden werden kann. Die durchgehende Dachscheibe besteht aus Holzwerkstoffplatten. Horizontale Erdbebenkräfte werden durch die Wandscheiben in Holzbauweise in Längs- und Querrichtung in die bestehende Stahlbetondecke eingeleitet. Die Einleitung der Kräfte aus den Wänden in die Decke erfolgt über Stahlwinkel mit Injektionsankern.
Aufstockung Alterssiedlung:
Bauherrschaft: |
Alterszentrum Ins |
Fertigstellung: |
2017 |
Unsere Arbeiten: |
Statik, Ausschreibung |
Am Bau beteiligte Unternehmen:
Architekt: |
Kässermann & Partner, Müntschemier |
Holzbau: |
Wirz Holzbau AG, Bern |
Projektblatt Alterszentrum-Ins.pdf (237 kB)